24.10.04

habseligkeiten

Habseligkeiten, so ein schönes Wort. Ich hatte nicht erwartet, dass aus dieser Umfrage ein so wunderbares Wort gewählt wird.

Ich liebe Deutschland nicht und nicht das Deutsche. Aber ich liebe die deutsche Sprache. Das überrascht mich jetzt selbst.

23.10.04

herbst 3

Nun ist es aber doch ein bisschen zu warm für diese Zeit. Nachdem ich mich entschieden hatte, mich heute noch einmal auf die Terasse in die Sonne zu setzen, merkte ich, dass da irgendwas nicht stimmte. Klar, einige Sträucher hatten keine Blätter mehr. Da will man sich dann auch nicht mehr dahinsetzen. Jetzt kann der Herbstnebel mal kommen. Passt dann doch besser.

21.10.04

daneben

1. Leben,als hätte man sich gestern umgebracht
2. So tun, als wäre man beim Universum angestellt
3. Sich als Teil eines Experiments betrachten
(Ich weiss nicht mehr, wo ich das gestern gelesen habe.)

So lebe ich gerne.

unsere gene

Mensch hat weniger Gene als Unkraut Ja, das ist doch die Erklärung für alles... Darum muss man so an der Menschheit verzweifeln. Jetzt kann man getrost den Glauben aufgeben, dass da irgendwas in der menschlichen Entwicklung noch zu retten oder zu verbessern ist. Der Mensch hat höchstens 25.000 Gene. Selbst der gemeine Ackerschmalwand, ein heimisches Unkraut, bringt es auf 27.000 Gene. Hochinteressant. Unter dem Gesichtspunkt der genetischen Komplexität spielt der Homo sapiens damit in der gleichen Liga wie der ein Millimeter große Fadenwurm Caenorhabditis elegans. Ich bin entzückt.
Das vervollkommnet mein Menschenbild auf das allerbeste.

wie lange ?

Seit langem hat sich das Leben nicht mehr so rund, ausgefüllt und hoffnungsfroh angefühlt. Ich geniesse es. Aber der ewig hinterfragende Verstand will wissen, warum das jetzt so ist. Und die ewige Skepsis sagt schon mal: "Das geht nicht lange so".

07.10.04

nobelpreis

Der Nobelpreis geht an Elfriede Jelinek. Sie ist so wahrhaftig, wütend, erbarmungslos, genial. Beim Lesen Ihrer Texte springt einen anhaltender Schmerz an. Die Geschichten brennen sich in der Seele fest.

herbst 2

Was für ein wundervoller Heimweg aus dem Büro heute. Noch grüne und auch schon bunte Blätter an den Bäumen und Sträuchern. Durch raschelndes Herbstlaub. Weiter blauer Himmel. Alles glänzt golden im Abendlicht. Ganz klare Luft. Ein warmer heller Abend. Bunte geschäftige Menschenmenge in der City. Natur und Urbanität. Mein Herz singt. Welch ein Geschenk in einer grünen Stadt zu wohnen.

die hölle

Es ist immer dasselbe. Anwendertreffen. Nichtssagendes wiederholbares Konferenzhotel. Namensschildchen. Mittelstandsmasken. Mittelstandsoutfit. Die üblichen Floskeln. Die kleinen Witzchen mit den netten höflichen Lachern. Langwieriges und wichtigtuerisches Präsentieren nichtiger Verbesserungen und Weiterentwicklungen. Dinge, die man sich in zwei Stunden hätte mitteilen können, werden auf zwei Tage ausgedehnt.

Es kommt gut, einen feinen Terminplaner herauszulegen und in den Pausen mit dem Handy dringend zu telefonieren.

Alle spielen Wichtigsein mit dem gehörigen Ernst. Wahrscheinlich glauben sie es selber.