22.11.04

das seltsame wesen

Dieses magische und etwas divenhafte Wesen hat von mir Besitz ergriffen. Ich war unterwegs in meinem Lieblingsstadtviertel, wohin ich mich gern begebe, wenn meine Seele Versunkenheit und Inspiration braucht. Und da war es in einem der kleinen Läden, in denen es sich so schön stöbern lässt. Es zeigte sich, und ich war hingerissen. Diese Form, dieses feine Glitzern, diese Federn, die sich beim kleinsten Hauch bewegen, die spitzen Pantöffelchen mit den roten Sohlen, die unglaublich weissen Pompoms. Es hielt mich gefangen, liess mich nicht gehen. Ich lief durch den Laden und musste immer wieder zu ihm zurück. Dann tat ich, was es mir befahl. Ich löste es mit vielen Münzen aus und trug es behutsam zu mir nachhause.

Es wohnt jetzt bei mir. Mit der Dämmerung beginnt es zu leben, dann funkelt es und sendet mir Signale. Es ist anspruchsvoll. Es beansprucht einen besonderen Platz und will täglich bewundert werden.