29.06.05
28.06.05
verausgabung
Ständig mit den vielen Krakenarmen ringen, in denen man sich wiederfindet, wenn man auf allen Hochzeiten tanzen will. Tanzen muss. Sich dem Tanz nicht entziehen kann. Anstrengend, auslaugend. Ab und zu in absolute Erschöpfung fallend. Sobald man wieder aufstehen kann, weitertanzen.
Alles zu viel und zu intensiv. Aber nichts weglassen können. Dem eigenen Rhythmus folgen. Die Musik ist schnell, laut, energiegeladen, fordernd. Wirbelnd, kreisend, springend. Bis zur nächsten Ermattung.
Alles zu viel und zu intensiv. Aber nichts weglassen können. Dem eigenen Rhythmus folgen. Die Musik ist schnell, laut, energiegeladen, fordernd. Wirbelnd, kreisend, springend. Bis zur nächsten Ermattung.
23.06.05
zurück
Sich manchmal nach einer Welt zurücksehnen, in der noch kaum Autos fuhren. Ruhige Strassen, das Klappern von Pferdehufen, das Klingeln der Verkäufer mit den Wagen, das Rufen der Arbeiter, die Gespräche der Nachbarsfrauen, das Lachen der Kinder, die Kirchenglocken. Andere Geräusche. Andere Gerüche. Frieden. Selbst das Licht war anders will es einem scheinen. Die Zeit ging langsamer.
Hat man sich vor hundert Jahren auch in die Zeit davor gesehnt? Wahrscheinlich nicht.
Hat man sich vor hundert Jahren auch in die Zeit davor gesehnt? Wahrscheinlich nicht.
22.06.05
nachlassende wirkung
Heute morgen auf dem Weg zur Arbeit so ergriffen sein von dieser Welt, dass einem die Tränen fast in den Augen stehen.
Eigentlich ist nichts, nur das über lange Zeit aller zwei Tage eingenommene stabilisierende Medikament abgesetzt. Instabil werdend. Empfindungen jetzt ungemildert. Kann Sensibilität bedrohlich sein? Oui. Die andere Frage ist die, warum man jetzt, obwohl gerade vor kurzem eine Depressionsahnung da war, die pharmazeutische Stabilisierung weglässt. Eine intuitive Entscheidung. Dem kann man nicht mit logischen Argumenten beikommen. All die Fragen zu Sensibilität und Empfindsamkeit kann man ohnehin mit Logik nicht erfassen.
Eigentlich ist nichts, nur das über lange Zeit aller zwei Tage eingenommene stabilisierende Medikament abgesetzt. Instabil werdend. Empfindungen jetzt ungemildert. Kann Sensibilität bedrohlich sein? Oui. Die andere Frage ist die, warum man jetzt, obwohl gerade vor kurzem eine Depressionsahnung da war, die pharmazeutische Stabilisierung weglässt. Eine intuitive Entscheidung. Dem kann man nicht mit logischen Argumenten beikommen. All die Fragen zu Sensibilität und Empfindsamkeit kann man ohnehin mit Logik nicht erfassen.
21.06.05
energie
In den letzten Tagen durch verschiedene Welten geworfen. Energien gespürt und aufgenommen. Voll davon. Gut gefüllt, erfüllt.
16.06.05
erkennen
Erkennen, dass das, was man über viele Jahre für die eigene Stärke hielt, eben die Schwäche war.
15.06.05
verschwinden
Damit sich das Leben wieder federleicht anfühlt, hilft es, wenn längeranhaltende Schmerzen plötzlich verschwinden, und sich alles zur anderen Seite auspegelt.
08.06.05
farbe
Interessant, wenn beim Friseur die ausgewählte goldbraune unauffällige Haartönung auffällig schwarzgetöntes Haar hervorbringt. Was macht man nun mit dieser nichtgeplanten Typveränderung? Irgendwie klappt das mit den warmen gedeckten Erd- und Naturtönen nicht mehr so gut, wenn darüber flammendschwarzes (ja, flammend(!)schwarzes) Haar dominiert. Vielleicht die Kleidung auf knallrot umstellen? Dann etwas diabolischer sein ... Man kann sich auch einige Wochen als Muslimin ausgeben und das Haar verhüllen - auffällig unauffällig sein. Das hiesige Gothic-Festival ist leider schon im vorigen Monat gewesen ...
Keine Ahnung. Das kam so überraschend. Und obwohl man meint, auf die Wechselfälle des Lebens innerlich vorbereitet zu sein, war man es darauf nicht. Diesem Leben ist bisher immer noch etwas eingefallen, was man sich nicht vorstellen konnte ... Wichtigkeiten und Nichtigkeiten.
Keine Ahnung. Das kam so überraschend. Und obwohl man meint, auf die Wechselfälle des Lebens innerlich vorbereitet zu sein, war man es darauf nicht. Diesem Leben ist bisher immer noch etwas eingefallen, was man sich nicht vorstellen konnte ... Wichtigkeiten und Nichtigkeiten.
07.06.05
netz
Es ist ein Irrtum zu glauben, man könne noch einmal ganz von vorn anfangen. Nicht in diesem Leben. Man hängt in den Netzen, die um einen gesponnen wurden. Schaut seiner Sehnsucht hinterher. Übt sich in Demut, Bescheidenheit und Einsicht. Man kann schöpferisch sein. Aber immer im Netz. Vernetzt. Zernetzt. Benetzt. Verletzt. Gebunden. Gefangen. Geschunden. Verschlungen.
Es reicht, an einer Stelle die Knoten zu lösen, um aus dem Netz zu kommen. Nur etwas Geduld ist nötig. Aber vielleicht ist das Netz ja der einzige Halt, den man hat, und der Fall geht ins Bodenlose. Freier Fall. Kein Halten. Wenn man nicht fliegen kann. Gestutzte Flügel.
Es reicht, an einer Stelle die Knoten zu lösen, um aus dem Netz zu kommen. Nur etwas Geduld ist nötig. Aber vielleicht ist das Netz ja der einzige Halt, den man hat, und der Fall geht ins Bodenlose. Freier Fall. Kein Halten. Wenn man nicht fliegen kann. Gestutzte Flügel.
06.06.05
gefährdet
Hoffen, dass das keine bösen Vorzeichen sind, sondern nur temporäre, singuläre Verwirrungen: Seit Wochen sich so überlastet fühlen, dass man sicher ist, aus dieser Überlastung nie mehr herauszukommen, wieviel man auch arbeitet oder anders verteilt. Seit Tagen immer mal wieder den Zustand, dass das Herz nicht richtig schlägt, und die Atmung flach wird. Gestern über mehrere Stunden tiefste Traurigkeit ohne Grund.
Das letztemal schlug es vor zwei Jahren und zehn Monaten zu. Das passt ins Raster. Ungut. Was tun. Dagegen anschreiben. Wenn es wieder unbarmherzig zupacken sollte, schreiben, lesen, spirituell sein, sich nicht überfordern, dazu stehen. Das würde bedeuten, nicht nur im virtuellen Leben und dem Partner, sondern auch allen Bekannten zu gestehen, über längere Zeit nicht das zu können, was erwartet wird. Das wäre neu. Bisher immer diesen Zustand stundenweise überspielt, was ja geht.
Nein, das nicht schon wieder wollen. Erstmal Sport, Yoga, und irgendsowas. Merde.
Das letztemal schlug es vor zwei Jahren und zehn Monaten zu. Das passt ins Raster. Ungut. Was tun. Dagegen anschreiben. Wenn es wieder unbarmherzig zupacken sollte, schreiben, lesen, spirituell sein, sich nicht überfordern, dazu stehen. Das würde bedeuten, nicht nur im virtuellen Leben und dem Partner, sondern auch allen Bekannten zu gestehen, über längere Zeit nicht das zu können, was erwartet wird. Das wäre neu. Bisher immer diesen Zustand stundenweise überspielt, was ja geht.
Nein, das nicht schon wieder wollen. Erstmal Sport, Yoga, und irgendsowas. Merde.