07.06.05

netz

Es ist ein Irrtum zu glauben, man könne noch einmal ganz von vorn anfangen. Nicht in diesem Leben. Man hängt in den Netzen, die um einen gesponnen wurden. Schaut seiner Sehnsucht hinterher. Übt sich in Demut, Bescheidenheit und Einsicht. Man kann schöpferisch sein. Aber immer im Netz. Vernetzt. Zernetzt. Benetzt. Verletzt. Gebunden. Gefangen. Geschunden. Verschlungen.

Es reicht, an einer Stelle die Knoten zu lösen, um aus dem Netz zu kommen. Nur etwas Geduld ist nötig. Aber vielleicht ist das Netz ja der einzige Halt, den man hat, und der Fall geht ins Bodenlose. Freier Fall. Kein Halten. Wenn man nicht fliegen kann. Gestutzte Flügel.

2 Comments:

Blogger grete said...

die momente, in denen man sich verzweifelt abhängig fühlt, kommen und gehen, werden abgelöst von zufriedenen phasen, die das verharren in der wiederholung und die geborgenheit im bekannten lieben. obwohl sich nichts verändert hat.

15 Juni, 2005 22:36  
Blogger alma said...

Wie wahr.

17 Juni, 2005 13:36  

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