15.09.05

unwohlsein

Zeiten, in denen man die Manieriertheiten und das Gestelzte mancher Schreibenden nicht erträgt, obwohl man es doch sonst ganz gern gelesen hat. Zunehmend befremdet auch vom so vordergründigen Konkurrieren um Plätze und Preise. Schade drum, weil es die doch eigentlich Begabten, Inspirierten ins Banale führt. Geistreiches verliert sich in Luftblasen. Das Wesentliche und Bleibende wird geflissentlich umrundet als wäre es Dreck. Es ist ja auch so, dass der, der in die Tiefe geht, nicht unbeschadet herauskommt. Da ist kein Tänzeln in weissen Schuhen und unberührtes Schweben. Da ist Schwere, und es lässt einen nicht kalt. Aber das letztendlich so belanglose ewig ausweichende Kreisen wird zunehmend zur Farce. Diese Farce ist es, die Übelkeit hervorruft.

3 Comments:

Anonymous Anonym said...

Mich befremdet das auch, diese Eitelkeit, dieses Buhlen. Schlimmer aber noch sind die, die immer wieder sagen, dass sie ja nur ganz Kleine sind und froh darüber, doch es klingt zu betont, als dass man nicht merken würde, wie sehr sie das im Grunde fuchst. Wäre die Bescheidenheit echt, müssten sie es ja nicht immer wieder sagen.

Vielleicht ist das ausweichende Kreisen manchmal auch Selbstschutz. Nicht unbedingt nur vor anderen.

02 Oktober, 2005 12:28  
Blogger alma said...

Wer aber begabt ist und fühlt und verstehen kann, der muss durch diese Mauer des Selbstschutzes gehen. Sonst verfehlt er das Wesentliche. Sich den Schmerzen stellen, das kann nicht jeder. Aber wer wirklich gut werden will, muss da hindurch. Das ist der Weg und nicht das Buhlen.

06 Oktober, 2005 10:34  
Anonymous Anonym said...

Es mag aber auch Zeiten geben, wo das aus verschiedenen Gründen nicht möglich oder ratsam ist. Manchmal müssen Pausen sein.
Und generell ist es die Frage, ob und wie viel davon dann öffentlich geschehen sollte. Eben wegen der Anderen, vor denen man sich in manchen Fällen einfach auch schützen muss. Ein paar erschreckende Beispiele hat es in jüngerer Zeit ja wieder gegeben.

06 Oktober, 2005 12:17  

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