11.11.05

irland - urlaubsnachlese

Wir fuhren an einem leicht nebligen Sonntagmorgen von Tourmakeady nach Westport. Es war noch menschenleer. Die schmale Strasse, von Steinmauern und Sträuchern eingefasst, ist kurvig und noch dazu gewellt, das heisst, es geht immer ein wenig hinauf oder hinab. Alles in allem hat man nur eine kurze Sicht auf die vor einem liegende Strasse. Links und rechts sind Wiesen mit Schafen, ab und zu steht ein Haus oder eine Gruppe von Häusern. So fährt man eine ganze Weile.

Und dann kam der Flow. Ich befand mich in Flann O’Briens „Der dritte Polizist“ /“The Third Policeman“. In eben der seltsamen, unwirklichen Landschaft, die mich in diesem Buch schon gefangennahm. Ich war in der Fiktion von Flann O’Brien. Flann O‘ Briens Fiktion speiste sich vielleicht aus ebendieser Gegend? Wie auch immer, es war sehr grossartig. Phantastisch.

Als ich zuhause noch einmal nachlesen wollte, habe ich mein Buch nicht gefunden. He, das ist eins meiner liebsten Bücher und ich war selbst da drin. Wo ist es?

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Die Raben.

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Das inbrünstige Beten in den Kirchen.

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Diese alten Pferde mit Pferdedecken behängt, die traurig beieinanderstehen, finde ich in Irland immer irgendwo. Das ist ein Bild, das mich tief berührt. Sich immer wieder in diesem Bild verlieren und finden.

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Dieses Irische, das mich so anspricht, dem ich mich so verbunden fühle. Ist es das Tragische, Abseitsstehende und zugleich das Unverfälschte, Verrückte, dieses fast Bersten vor starkem innerem Gefühl das damit einhergeht?

Harry Rowohlt sagt dazu: „... würde man nie darauf kommen, dass er ein Ire ist, weil er immer zu gut drauf ist. Er hat nicht diesen Dämon auf der Schulter. Er hat überhaupt nichts Transzendentes ...“