20.02.06

wahrnehmung

Manchmal erschrecke ich regelrecht vor der Härte und Klarheit des eigenen Blicks. Und bin dann sehr bemüht, die Menschen um mich herum nicht merken zu lassen, dass ich so unerbittlich die Dinge am Grund sehe. Durchschauend. Ich denke, sie würden erschrecken, mich fliehen. Erst im Herzen setzt die Nachsicht wieder ein. Der Blick ist gnadenlos. Vielleicht habe ich das Leben zulange durch einen Weichfilter betrachtet und muss nun das Gegenteilige leben. Gnade oder Fluch? Es ist jedenfalls ziemlich hart, dauernd diesen Bodensatz sehen zu müssen. Andererseits habe ich das ja immer gewollt. Erkennen, verstehen.